Zusammenfassung
Eine Fettleber entsteht, wenn die Leber mehr Fett speichert, als sie verarbeiten kann, oft aufgrund von Überernährung und ungesundem Lebensstil. Übergewicht, Bluthochdruck und Stoffwechselstörungen erhöhen das Risiko. Symptome sind oft unspezifisch, wie Müdigkeit oder Druck im Oberbauch. Unbehandelt kann eine Fettleber zu Entzündungen, Leberfibrose und schließlich zur Leberzirrhose führen. Eine gesunde Ernährung, Gewichtsreduktion und regelmäßige Bewegung können die Lebergesundheit verbessern. Lebensmittel wie Artischocken, Blaubeeren und fettreicher Seefisch sind förderlich, während Alkohol und Fast Food vermieden werden sollten.
Was ist eine Fettleber?
Die Leber verwertet alles, was wir essen und trinken. „Erhält unser Körper mehr Nahrung, als er benötigt, wird der Überschuss in Form von Fett im Bauchraum zwischen den Organen und in der Leber gelagert“, erläutert der Hepatologe Prof. Wolf Peter Hofmann aus Berlin. Die Leber schwillt an und kann ihr ursprüngliches Gewicht von etwa 1,4 Kilo verdoppeln. Sind mehr als fünf Prozent der Zellen verfettet, spricht man von Leberverfettung. Sind es mehr als 50 Prozent, diagnostizieren Ärzte eine Fettleber.
Bei wem besteht ein Risiko für die Krankheit?
„Wenn Übergewicht, Bluthochdruck, Zucker- und Fettstoffwechselstörungen zusammentreffen, steigt das Risiko. Wir Ärzte sprechen dann vom metabolischen Syndrom“, erklärt der Experte, der auch Autor der Leitlinien zu Fettlebererkrankungen ist. Etwa jeder vierte Bundesbürger über 40 ist betroffen, fast alle davon haben eine Fettleber – und zwar nicht aufgrund von Alkohol: Ungesunder Lebensstil treibt die Zahl der Fälle in die Höhe. Bei den Menschen mit Diabetes vom Typ 2 haben rund 70 Prozent eine Fettlebererkrankung.
Wie macht sich die Erkrankung bemerkbar?
Lange Zeit gar nicht. Erst wenn das Organ deutlich vergrößert ist, kann es zu einem diffusen Druck im rechten Oberbauch kommen. „Müdigkeit oder Konzentrationsstörungen, ebenso dunkler Urin oder heller Stuhl sind weitere mögliche Anzeichen“, sagt Prof. Wolf Peter Hofmann.
Da bislang Patienten nicht regelmäßig auf Fettleber untersucht werden, rät der Professor, dass zumindest Menschen mit Übergewicht, Diabetes, hohem Cholesterinspiegel oder Bluthochdruck den Arzt bitten sollten, ihre Leber alle zwei bis drei Jahre zu kontrollieren.
Hat die Fettleber Folgen?
Lange galten die Fetteinlagerungen als harmlos. Doch heute weiß man, dass sie zu Entzündungen in der Leber führen können. Jeder dritte Patient entwickelt solch eine Leberhepatitis. Sie steigert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Leberkrebs. „Zudem schädigen die Entzündungen die Leberzellen; dann kommt es zur Leberfibrose, bei der Zellen durch Bindegewebe ersetzt werden“, so der Gastroenterologe. Wird nicht gegengesteuert, entwickelt sich eine Leberzirrhose: Dann nimmt das Organ seine Stoffwechsel- und Entgiftungsfunktion kaum noch wahr. Es droht schließlich Leberversagen.
Wie untersucht der Arzt?
Beim Abtasten des Oberbauchs erkennen Ärzte oft schon Auffälligkeiten. Im Blut können zudem die Leberwerte bestimmt werden. Der Fettleber-Index zeigt an, wie wahrscheinlich eine Fettleber ist. Da die Laborwerte allein nicht aussagekräftig genug sind, macht der Arzt auch einen Ultraschall. Ist das Organ vergrößert und eher hell, ist dies ein Zeichen für zu viel Fett. Und mit dem Fibroscan-Ultraschall wird der Grad einer möglichen Fibrose bestimmt. Eine Biopsie der Leber ist nur in seltenen Fällen nötig.
Wie wird die Leber wieder gesund?
„Wenn Patienten nur fünf Prozent ihres Gewichts reduzieren, baut sich bereits das Fett in der Leber ab. Schaffen sie es, zehn Prozent Gewicht zu verlieren, können sich sogar Vernarbungen zurückbilden“, erläutert Prof. Hofmann. Wer bereits zu viel Fett in der Leber hat, sollte also unbedingt abnehmen, etwa mit mediterraner Ernährung (viel Gemüse, wenige Kohlenhydrate). Sport unterstützt den Fettabbau. „Generell ist ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung, wenig Alkohol und ausreichend Bewegung das Beste für die Leber.“
Diese 12 Lebensmittel schaden der Leber
- Rotes Fleisch und Wurst
- Alkohol
- Vollfette Milchprodukte
- Trockenobst
- Palmöl und Kokosnuss
- Süßigkeiten
- Softdrinks
- Frucht-Smoothies
- Weintrauben (auch Birnen und Ananas)
- Fast Food und Fertigprodukte
- Weißmehl-Produkte
- Weißer Reis
Diese 12 Lebensmittel tun der Leber gut
- Artischocken
- Schwarzwurzel
- Blaubeeren
- Rucola
- Kaffee
- Haferflocken
- Knoblauch
- Nüsse
- Fettreicher Seefisch wie Lachs, Heilbutt und Makrele
- Quinoa
- Rote Bete
- Rapsöl
