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Fit & Gesund

Asthma: Was Frauen Ü60 wissen sollten

11.9.2025
5 Minuten

Welche Auslöser kann es für Asthma geben? Was muss ich beachten, wenn ich über 60 bin? Und was hilft gegen die Krankheit? Wir beantworten diese Fragen und mehr.

©Canva Pro

Zusammenfassung

Welche Auslöser kann es für Asthma geben? Was muss ich beachten, wenn ich über 60 bin? Und was hilft gegen die Krankheit? Wir beantworten diese Fragen.

Asthma bronchiale ist eine der bekanntesten Erkrankungen der Lunge. 5 - 7 % der erwachsenen Deutschen sind davon betroffen, gerade nicht-allergisches Asthma betrifft häufiger Menschen nach dem 30. Lebensjahr. Weltweit leiden schätzungsweise mehr als 300 Millionen Menschen darunter.

Was ist Asthma?

Asthma ist eine chronische Atemwegserkrankung, gekennzeichnet durch eine Verengung der Bronchien. Diese sind dadurch sehr empfindlich und reagieren stärker auf Reize wie Kälte, Pollen oder Zigarettenrauch. Die Folge kann eine Entzündung sein, die mit vermehrter Schleimbildung und einer Verkrampfung der Bronchienmuskulatur einhergehen kann.

Ist Asthma heilbar?

Trotz intensiver Forschung lautet die Antwort weiter: in der Regel Nein. Die Symptome lassen sich jedoch mit der richtigen Therapie meist gut behandeln - siehe unten folgend.

Asthma im Alter

Argentinische Forscher fanden heraus, dass rund zehn von 100 Menschen mit über 60 Jahren noch Asthma entwickeln, Allergiker sind hier besonders gefährdet. Und bei vielen bleibt die Krankheit zunächst unbemerkt, weil Senioren erste Symptome weniger beachten als junge Menschen.

Oft beginnt es mit einem trockenen Husten nach einem Spaziergang an kalter Luft, einem beklemmenden Gefühl in der Brust oder einem kaum spürbaren Abbau der Leistungsfähigkeit. Wer diese Anzeichen bemerkt, sollte auf Nummer sicher gehen und sich medizinisch untersuchen lassen, um die genaue Ursache abzuklären.

Liegt Asthma vor, ist eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung wichtig. Bronchien-schonende Sportarten sind etwa Walken, Joggen, Radfahren oder Schwimmen im warmen Wasser.

Welche Auslöser von Asthma gibt es?

Den einen Asthma-Auslöser gibt es nicht. Man unterscheidet zwischen allergischem und nicht-allergischem Asthma. Auch Mischformen sind möglich. So können etwa Tierhaare, der Kot von Hausstaubmilben oder Pollen eine allergische Reaktion bei einem Asthmatiker hervorrufen. Eine ähnliche (nicht-allergische) Wirkung kann das Einatmen von z. B. Haarspray, Tabakrauch oder die Einnahme bestimmter Medikamente mit sich bringen. Auch Stress, Infekte oder Wettereinflüsse können einen Anfall auslösen.

Welche Asthma-Medikamente gibt es?

Je nach Schweregrad kommen zur Behandlung von Asthma unterschiedliche Medikamente zum Einsatz, zum Beispiel schnell wirksame „Reliever“ für akute Anfälle – meist als Sprays.

Langzeitmedikamente („Controller“) sollen helfen, die Entzündung und die Verengung der Atemwege dauerhaft in den Griff zu bekommen. Hierbei wird oft Cortison zum Inhalieren wendet.

Welche Rolle spielen körpereigene Immunzellen?

Für die Medikation spielt auch eine Rolle, ob die Zahl bestimmter Immunzellen, der eosinophilen Granulozyten, in Blut und Lungengewebe erhöht ist. Sind diese „EOS“ für die Entzündung in der Lunge verantwortlich, spricht man von eosinophilem Asthma. Bei der Therapie der Erkrankung kommen heutzutage – trotz anderslautender Empfehlungen – häufig noch immer Cortisontabletten zum Einsatz. Da diese im Gegensatz zum inhalativen Cortison systemisch – also im ganzen Körper – wirken, können sie zu schweren Nebenwirkungen führen.

Gibt es eine Alternative zu Cortisontabletten?

Cortisontabletten sollten deshalb laut medizinischer Leitlinie nur noch „in begründeten Fällen“ eingenommen werden (z. B. wenn andere Medikamente nicht wirken und/oder vertragen werden). Bei schwerem Asthma sollen stattdessen bevorzugt sogenannte Biologika zum Einsatz kommen, die in ihrer Struktur körpereigenen Stoffen ähneln. So stört beispielsweise der Wirkstoff Benralizumab ein Signal, das für das Wachstum der EOS-Immunzelle sorgt; gleichzeitig werden die vorhandenen Zellen vernichtet. Dadurch klingt die Entzündung der Lunge ab.

Linderung durch natürliche Heilmittel

Der wichtigste Therapie-Baustein bei Allergien: Reizstoffe vermeiden. Dabei helfen auch mehrwöchige Aufenthalte in einer allergenarmen Umgebung. Das Europäische Zentrum für Allergieforschung (ECARF) zeichnet solche Urlaubsregionen aus, auch in Deutschland gibt es einige.

Mehr Informationen finden Sie unter www.ecarf-siegel.org, Stichwort „Kommunen“.

In bayerischen Bad Reichenhall etwa findet sich ein imposantes, 160 Meter langes Gradierhaus. An dessen Wänden mit Schwarzdorngestrüpp plätschert Alpen-Sole herab, eine wässrige Salz-Lösung. Wenn diese an den Dornen und Verästelungen zerplatzt, entsteht Aerosol, ein feiner Nebel aus Salz-Teilchen, das beim Atmen tief in die Bronchien gelangt. Dort verflüssigt die Sole das Bronchialsekret und erleichtert das Abhusten. Bundesweit gibt es rund 60 Gradierwerke.

Eine Übersicht finden Sie unter www.kurorte-und-heilbaeder.de.

Vielen Asthmatikern hilft auch eine sogenannte Speläo- oder Höhlentherapie. Die weitgehend staub- und pollenfreie Luft in einem Heilstollen soll zusammen mit der hohen Luftfeuchtigkeit von 98 % und einer dauerhaft niedrigen Temperatur schleimlösend und entzündungshemmend wirken. In Deutschland gibt es elf Therapiezentren.