Wespennester dürfen nur mit Genehmigung entfernt werden. Lesen Sie hier, wann das möglich ist und was die Tiere in Schach hält.

Martina Dankof
Gerade im Hochsommer können Wespen wahnsinnig nerven, aber die Nützlinge sind wichtig für unsere Umwelt und stehen nicht ohne Grund unter Naturschutz. Was also tun, wenn Sie am Haus oder im Garten ein Wespennest entdecken? Die Experten des Versicherers ARAG wissen Rat.
Zunächst das Wichtigste: Ein Abstand von wenigen Metern zum Ein- und Ausflugloch hilft bereits. Denn Wespen reagieren nur aggressiv, wenn man ihnen zu nahe kommt. Zudem leben Wespen nur ein Jahr in ihrem Nest, im Winter sterben sie. Dann kann das Nest problemlos entfernt werden. Wichtig dabei ist laut ARAG-Experten eine gründliche Reinigung des Nistplatzes. Ansonsten besteht die Gefahr, dass auch die nächste Wespengeneration hier ihr Lager aufschlägt, da Wespen sich am Geruch ihrer Artgenossen orientieren.
Entfernung nur mit Genehmigung
Wer die summenden Mitbewohner loswerden will, muss die Entfernung des Nestes – ob durch einen Profi oder auf eigene Faust – beantragen. Zuständig ist die Naturschutzbehörde des Landkreises, das Landratsamt oder die Stadtverwaltung. Dort entscheidet ein Fachmann, ob das Wespennest beseitigt werden darf. Und dafür braucht es einen triftigen Grund.
Der kann sein:
- ein Allergiker im Haushalt,
- eine besonders aggressive Wespenart wie beispielsweise die Gemeine oder die Deutsche Wespe
- oder eine besonders bedrohliche Stelle, an der das Nest sitzt, etwa das Schlafzimmerfenster oder der Sandkasten im Garten.
Wer ein Wespennest ohne behördliche Genehmigung entfernt und dabei erwischt wird, muss laut Bußgeldkatalog je nach Bundesland mit einer Geldbuße von bis zu 10.000 Euro rechnen. Handelt es sich um eine besonders geschützte Art, sind sogar Bußgelder bis zu 50.000 Euro möglich.
Das hilft, Wespen in Schach zu halten:
- Vor dem Essen im Freien rechtzeitig eine Schale mit etwas Marmelade und Wurst in ausreichender Entfernung hinstellen. Das hält die Wespen meistens davon ab, die Tischgäste zu besuchen.
- Speisereste am Mund, insbesondere bei Kindern abwischen.
- Getränke in Flaschen oder aus Dosen mit einem dünnen Strohhalm trinken.
- Parfüm, Duftstoffe und bunte oder geblümte Kleidung vermeiden, denn dies zieht Wespen magisch an.
- Keinesfalls nach Wespen schlagen – das macht sie erst recht aggressiv. Sanftes Beiseiteschieben mit der Hand schadet dagegen nicht.
- Wegpusten sollte man ebenfalls unterlassen, weil sie das in der Atemluft enthaltene Kohlendioxid angriffslustig macht.
- Experten empfehlen dagegen, Wespen mit Wassernebel aus einer Sprühflasche anzusprühen. Die Aktion soll Regen vortäuschen und die Wespen zurück in ihr Nest treiben. Lasst man eine Stunde zuvor ein paar Gewürznelken in dem Wasser ziehen, ist der Erfolg noch sicherer – denn Wespen mögen Nelken überhaupt nicht.
Sommer, Sonne, Lebensfreude
Noch mehr Tipps für einen unbeschwerten Sommer und viele Ideen zum Kochen und Selbermachen finden Sie auf unserer Themen-Seite.