Sie sind in der Winterzeit wahre Schönheiten, die jeden Garten bereichern. Das sollte man über Christ- und Lenzrosen wissen.

Jeannette Deschler

Welche Arten gibt es?

Auch wenn sie den Namen „Rose“ tragen, gehören Helleborus nicht zu den Rosengewächsen, sondern zur Gattung der Nieswurz. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Arten, den Christ- und den Lenzrosen. Ihre Blüte zeigt sich zu unterschiedlicher Zeit: Wie der Name vermuten lässt, leuchten die weißen Blütenblätter der Christrose um die Weihnachtszeit. Die Lenzrosen hingegen öffnen im zeitigen Frühjahr ab Februar ihre Knospen. Die Blütenfarben reichen von zartem Pastellgelb wie bei Helleborus x hybridus ‚Silvia‘ bis zu tiefem Blauschwarz von Helleborus x hybridus ‚St. Philemon‘.

Wann und wie pflanzt man sie?

Vom Spätherbst bis zum Frühjahr können Helleborus in die Erde gesetzt werden. Als beste Pflanzzeit gilt jedoch die Phase der Blüte, also der Winter. Natürlich muss man einen frostfreien Tag abwarten. Das Pflanzloch sollte etwa doppelt so groß sein wie der Ballen. In jedem Fall danken es Helleborus, wenn das Loch mit einer Mischung aus Kompost und Gartenerde aufgefüllt wird. Beide Arten bevorzugen einen kalkhaltigen, lehmigen Boden. Besonders Christrosen kümmern, wenn sie zu wenig Kalk im Boden haben. Hier kann man aber leicht mit Kalksplitt oder Algenkalk nachhelfen.

Wo wachsen sie gut?

Zu viel Sonne mögen sie nicht, da ihre Blätter in der Wintersonne leicht vertrocknen können. Daher am besten einen halbschattigen Standort unter Bäumen wählen. Lenzrosen vertragen noch eher einen sonnigen Platz, müssen dann aber gut gewässert werden. Achtung: Auf Staunässe reagieren sie allerdings empfindlich!

Wie pflegt man sie am besten?

Helleborus sind grundsätzlich sehr pflegeleicht und langlebig. Wenn man sie einfach in Ruhe lässt, werden ihre Horste von Jahr zu Jahr größer und schöner. Damit sie ausreichend Nährstoffe dafür haben, am besten im Frühjahr organischen Dünger wie Kompost oberflächlich in die Erde rund um das Pflanzloch einarbeiten. Bei der Bodenbearbeitung ist jedoch Vorsicht geboten, da Helleborus ein flaches Wurzelsystem besitzen, das dabei nicht beschädigt werden sollte.

Sollte man die Laubblätter schneiden?

Sowohl Christ- als auch Lenzrosen sind immergrün. Ob das alte Laub abgeschnitten werden sollte, bevor die Blüten austreiben – darüber sind sich die Experten nicht einig. Der Vorteil: Besonders bei Lenzrosen kommen die Blüten besser zu Geltung und man beugt der Schwarzfleckenkrankheit vor. Nachteil: Man nimmt der Pflanze den Schutz und eine Nährstoffquelle. Wer unbedingt die Blätter von Lenzrosen schneiden möchte, sollte nur die beschädigten oder kranken Exemplare entfernen und damit am besten bis Anfang März warten, bis die stärksten Fröste vorbei sind. Wenn nach einer schneereichen Nacht alle Stängel am Boden liegen, ist das kein Grund zur Sorge – wenn die Tagestemperaturen steigen, richten sich die Pflanzen wieder auf.

Wie kann man Helleborus vermehren?

Man vermehrt sie am besten durch Teilung und erhält so identische Nachkommen Nach der Pflanzung brauchen sie etwa zwei bis drei Jahre, bis sie sich etabliert haben. Selbstverständlich kann man den Nachwuchs auch aussäen. So weiß man aber nicht, wie die Sämlinge blühen werden und muss etwa vier Jahre auf die Blüte warten. Für Hobby-Gärtner ist es daher am unkompliziertesten, hochwertige Jungpflanzen in einer Gärtnerei zu kaufen.

Welche Helleborus-Sorten blühen am prächtigsten?

Alle Lenzrosen sind Hybriden, also Züchtungen. Daher ist hier die farbliche Vielfalt größer als bei den weißen Christrosen. Im Handel findet man sie unter dem botanischen Namen „Helleborus x hybridus“. Ihre Blütenvielfalt reicht von getupft bis gerandet und gesprenkelt, auch doppelt gefüllte Sorten sind darunter. Und es werden immer wieder neue Sorten in allen Farbnuancen von Pink bis Zartrosa, in Grün und Gelb gezüchtet – man kann sich also weiterhin auf leuchtende Farbtupfer im Winter freuen.