Die Kunst des Alleinseins
Das Alleinsein hat einen schlechten Ruf. Dabei kann es unglaublich viel Kraft schenken, kreativ machen und die Partnerschaft stärken.
Alleinsein wird oft mit Einsamkeit verwechselt und klingt nach Tristesse, Mangel und Leere. Völlig zu Unrecht, sagt die Hamburger Psychologin Eva Wlodarek: „Denn Alleinsein kann sehr bereichernd sein.“
Zu sich selbst finden
Vorausgesetzt, das Alleinsein haben Türen nach außen, die man öffnen könne. Hinter denen Freunde, Familie oder Kollegen warten, mit denen man sich verbunden fühle. Anders ausgedrückt: „Glücklich ist, wer allein sein kann, aber nicht muss“, so Wlodarek. Genau das sei der Unterschied zum Einsamsein: „Das ist ein schmerzliches Gefühl der Isolation. Das kann man sogar unter vielen Menschen haben.“
Das Alleinsein gelingt umso besser, je öfter man es wagt. Denn die Kunst, allein sein zu können, wirkt sich auch positiv aus, wenn man einen Partner hat:
- Sie schenkt Kraft. Im Alleinsein kann man neue Energie auftanken.
- Sie macht kreativ. Weil während des Alleinseins Anregungen und Gedanken verarbeitet und eingeordnet werden, sodass sich daraus neue Ideen entwickeln können.
- Sie hilft bei Entscheidungen. Man entscheidet sich aber letztlich am besten, wenn man sich Zeit nimmt und in sich hineinhorcht.
- Sie stärkt die Beziehung. Denn die lebt auch davon, dass die Partner Zeit für sich selbst haben.
- Sie hilft bei der Selbstfindung. Denn im Alleinsein spüren wir erst, wer wir sind, was wir wollen und was nicht.
Wie gut können Sie allein sein?
Die Psychologin Eva Wlodarek entwickelte einen Test, der Antworten und Anregungen liefert. Wo Sie ihn finden? In unserer Oktober-Ausgabe.