Die Haut braucht mit den Jahren mehr Pflege und Aufmerksamkeit. Wie gut, dass es Techniken und Pflegeprodukte gibt, die dabei helfen, das ganze Jahr über zarte und entspannte Haut zu haben.

Trockene Haut durch häufiges Händewaschen

Häufiges Händewaschen ist derzeit wichtiger denn je. Doch eine intensive Reinigung und regelmäßiges Desinfizieren stresst die Haut und schädigt deren natürliche Schutzbarriere. Denn Wasser und Seife beseitigen nicht nur Viren und andere Krankheitserreger, sie lösen und entfernen auch die natürliche Schutzschicht aus Fetten, Säuren und gesunden Bakterien.

Die Folge: Die Haut wird trockener, fühlt sich rau an, sie juckt und neigt zu Rötungen. Kleine Risse liefern außerdem eine Eintrittspforte für Keime und Entzündungen.

Was hilft:

  • Hände gründlich mit lauwarmem (nicht heißem) Wasser waschen.
  • Rückfettende, pH-neutrale Seifen verwenden.
  • Hände nach dem Waschen regelmäßig mit einer feuchtigkeitsspendenden, fettenden Handcreme eincremen.
  • Ölbad aus lauwarmem Wasser und einigen Tropfen Öl. Hände für 15 Minuten eintauchen und anschließend mit fetthaltiger Creme einreiben. Leichte Baumwollhandschuhe über Nacht lassen die Pflege besonders intensiv wirken.

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Juckende und spannende Haut ab 50

Vor allem in Sommer und Winter juckt und spannt die Haut. Besondere Problemzonen sind meist die Beine sowie Bauch und Po.

„Ab 40 verringert sich die Zahl der Talg- und Schweißdrüsen in der Haut“, weiß Hautärztin Patricia Ogilvie. In der Folge werden weniger Lipide produziert, die zusammen mit den oberen Hautzellen und Schweiß eine geschmeidige schützende Schicht bilden.

Im Sommer wird die Haut durch Sonne, Hitze und Salzwasser im Urlaub belastet.

Und im Winter verschärft sich die Situation zusätzlich: „Schon ab acht Grad fällt die bereits reduzierte Zahl der Talgdrüsen in einen Winterschlaf“, erklärt die Hautärztin. Erschwerend komme hinzu, dass sich die Blutgefäße bei niedrigen Temperaturen zusammenziehen und die Haut nicht mehr gut mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. „Und das macht sich besonders an den Schienbeinen bemerkbar, da sich hier kaum Fettpolster befinden“, so Ogilvie.

Was dann hilft:

  • Täglich eine reichhaltige Körperpflege verwenden, damit sich die Haut wieder regeneriert – je fettreicher, desto besser
  • Zweimal pro Woche nach dem Duschen und vor dem Abtrocknen etwas Olivenöl auf Beine, Bauch und Po auftragen, kurz einwirken lassen und nur vorsichtig abtupfen
  • Mildes Duschgel, besser noch ein Duschöl verwenden
  • Lange Wannenbäder vermeiden
  • Die Beine im Winter gut warmhalten mit Strumpfhosen, Kniesocken oder Stulpen
  • Den Beinen im Sommer Luft gönnen
  • Von innen hilft Feuchtigkeit zum Schlucken: Hyaluronsäure, der beste Feuchtigkeitsspender reguliert den Wassergehalt der Haut, durchdringt alle Hautschichten und stimuliert die körpereigene Produktion von Hyaluronsäure. „Beim Schlucken gilt wie beim Cremen und Spritzen – je höher die Hyaluronsäure-Konzentration, desto intensiver das Ergebnis“, so die Apothekerin Cordula Niedermaier-May. Außerdem: „Orale Präparate wirken tiefer als Cremes und wirken sich positiv auch auf Gelenke aus.“

Besondere Pflege für das Dekolleté

Ein schönes Dekolleté besitzt große Anziehungskraft. Doch die Haut ist hier sehr dünn und deshalb besonders anfällig. „Anders als im Gesicht hat das Dekolleté sehr wenige Talg- und Schweißdrüsen und auch kaum Unterhautfett“, weiß Hautärztin Dr. Ogilvie, „daher ist es ein echtes Sorgenkind. Denn die Haut verliert hier noch schneller Feuchtigkeit und ist sehr anfällig für Fältchen und Pigmentflecken.“

Was hilft:

  • Mit einer Reinigungsmilch oder Ähnlichem gut reinigen, denn das beugt Pickelchen vor und die Feuchtigkeitscreme (am besten die Gesichtspflege verwenden) kann besser wirken
  • Regelmäßig eincremen
  • Hyaluronsäure verbessert die Fähigkeit der Haut Wasser einzulagern; deswegen am besten jeden zweiten Tag ein Feuchtigkeitsserum verwenden
  • Einmal pro Woche sanft mit einem Enzym-Peeling abgestorbene Hautzellen entfernen
  • Richtig schlafen, denn liegt man auf der Seite, wird die Brust nach unten gezogen, die Haut legt sich in Falten, besonders wenn sie sowieso trocken ist; deshalb lieber auf dem Rücken liegen oder ein Silikon-Pad zwischen die Brüste kleben, denn das verhindert, dass der Busen das Dekolleté in Falten schiebt
  • UV-Schutz verwenden, denn Pigmentflecken lassen die Haut alt aussehen