Makellose Beine? Neunzig Prozent aller Frauen und die Hälfte der Männer haben Krampfadern. Mit einer sanften Methode sind sie in einer halben Stunde wie weggezaubert.

Krampfadern, extreme Schmerzen in den Beinen, jeder Schritt fällt schwer. Laut einer Bonner Venenstudie leiden rund 90 % aller Frauen und etwa 45 % der Männer an Krampfadern in den Beinen. Fast immer steckt eine genetische Veranlagung hinter der Venenschwäche. Und je älter man wird, desto mehr lässt das Bindegewebe der Blutgefäße nach.

Neue Therapiemethoden gegen Krampfadern

„Bei den meisten Menschen lösen die unter der Haut bläulich schimmernden und hervorgetretenen Venen zwar nicht so starke Beschwerden aus“, sagt Dr. Christoph Kalka. „Aber bei jeder fünften Frau und jedem sechsten Mann sind die Krampfadern so ausgeprägt, dass sie rasch ärztlich behandelt werden müssen“, so der Präsident der Deutschen Gefäßliga. Zum Beispiel, weil sie ein Geschwür verursachten oder das Risiko für eine Thrombose massiv erhöhten.

Früher wurden sie mittels OP entfernt – zum Beispiel durch Venen-Stripping, bei dem man einige Tage im Krankenhaus bleiben muss.

Doch heute steht mit der Endovenösen Lasertherapie ein viel schonenderes Verfahren zur Verfügung. Über eine Kanüle wird ein Katheter in die Vene geschoben. An dessen Ende befindet sich ein Laser, der die Gefäßwände so stark erhitzt, dass diese zusammenfallen miteinander verkleben und schließlich absterben. Nach nur 30 Minuten ist der Eingriff vorbei und die Patienten dürfen sofort wieder aufstehen – und noch am selben Tag nach Hause gehen.

So schonend und effektiv die Lasertherapie auch ist, sie eignet sich nicht für alle Formen von Krampfadern. In 95 % der Fälle werden die defekten Gefäße mit Schaum verödet. Das abgestorbene Gefäß wird im Körper abgebaut.
 

Dann müssen Sie handeln

Aus ästhetischen Gründen stören die defekten Venen vielleicht gar nicht so sehr, doch es sprechen medizinische Gründe dafür, sie behandeln zu lassen:

  • Beine fühlen sich schwer wie Beton an.
  • Die Haut dort ist ungewöhnlich trocken.
  • Es bilden sich rötlich-bläuliche Flecken und um die Knöchel herum ungewöhnlich viele Besenreiser.

„Bei solchen Anzeichen klingeln bei Ärzten sofort die Alarmglocken“, sagt Kalka. Schließlich deuteten die Symptome darauf hin, dass Beine in Folge der defekten Venen sehr schlecht durchblutet werden „Schlimmstenfalls können Varizen sogar zu offenen Geschwüren führen, sich schmerzhaft entzünden und eine Thrombose auslösen, die zu einer potentiell tödlichen Lungenembolie führen kann“, warnt der Präsident der Deutschen Gefäßliga.

Er rät deshalb:

„Krampfadern nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und regelmäßig vom Arzt untersuchen zu lassen“.

In der Regel reiche den Medizinern dafür eine spezielle Kontrolle per Ultraschall, die so genannte Doppler-Sonographie. Auf diese Weise ließe sich schmerzlos kontrollieren, ob der Blutfluss trotz ausgesackter Gefäßwände noch ausreiche. „Bei schlechten Fließwerten ist es dann in der Regel am besten, die geschädigten Gefäße zu entfernen“, sagt Kalka. Nur so lasse sich verhindern, dass sauerstoffarmes Blut in der Vene versackt, das umliegende Gewebe schädigt oder sogar gefährlich eindickt.

Die Beine viel arbeiten lassen, ist der wichtigste Tipp, damit Krampfadern erst gar nicht entstehen. Denn selbst bei einer genetischen Disposition für Venenschwäche, müssen sich nicht unbedingt sichtbare Varizen bilden. Schon einfache Gymnastik hilft, die Muskeln zu stärken, damit sie durch An- und Entspannen die Venen beim Pumpen unterstützen.

So kann man Krampfadern vorbeugen

  • Nicht rauchen, weil das Nikotin die Gefäßwände angreift.
  • Wechselduschen, da der Heiß-Kalt-Reiz die Blutzirkulation fördert.
  • Langes Stehen vermeiden bzw. zwischendurch Beine hochlegen, damit Blut zurück fließen kann.
  • Muss man lange sitzen, Beine nicht zu lange übereinanderschlagen und spätestens alle 50 Minuten aufstehen und umhergehen.