Sie achten auf Ihre Gesundheit und sind trotzdem oft krank? Erkältungen können körperliche und medizinische Ursachen haben oder an unserem Verhalten liegen.
Genug geschlafen, viele Vitamine essen, warm anziehen – schon sind Erkältungen kein Thema? Schön, wenn es so einfach wäre. Tatsächlich beeinflussen viel mehr Dinge unser Immunsystem. Denn häufige Erkältungen können nicht nur körperliche oder medizinische Ursachen haben, sondern auch an unserem Verhalten liegen:
1) Körperliche Ursachen
Andere Infektion
Kämpft der Körper bereits mit einer Infektion, kann eine eigentlich harmlose Erkältung viel heftiger ausfallen. Sind z. B. die Lymphknoten am Hals oder unter den Armen schmerzhaft geschwollen, ist das ein sicheres Zeichen, dass das Immunsystem stark arbeitet. Dann dem Körper Ruhephasen gönnen und ausreichend schlafen.
Blindarm weg
Der Wurmfortsatz ist alles andere als überflüssig. Wissenschaftler der Harvard Medical School fanden heraus, dass der Körper dort Zellen des Lymphsystems für Notfälle wie Erkältungen „parkt“. Zudem dienst der etwa zehn Zentimeter lange Blinddarm als Reservoir für nützliche Bakterien, wenn der Darm, etwa nach Durchfall, die Flora reparieren oder neu aufbauen muss.
Patienten ohne Blinddarm empfehlen Ärzte, sich jährlich gegen Grippe impfen zu lassen.
2) Medizinische Ursachen
Vor kurzem eine OP
Je nach Dauer und Schwere einer Operation braucht der Körper Wochen, manchmal bis zu einem Jahr, um dies zu verdauen. Schließlich müssen viele neue (Abwehr-)Zellen gebildet werden. In dieser Zeit haben Erkältungsviren leichtes Spiel.
Deshalb nach einer OP unbedingt das Rauchen einschränken, am besten einstellen. Wunden heilen dadurch deutlich schneller.
Zucker im Blut
Menschen mit schlecht eingestelltem Diabetes infizieren sich deutlich leichter. Zu viel Zucker im Blut bindet Abwehrstoffe bzw. macht sie unwirksam. Deshalb raten Ärzte Diabetikern, sich unbedingt gegen Pneumokokken (lösen Lungenentzündung aus) und Grippe impfen zu lassen. Zusätzlich eine halbe Stunde täglich bewegen, Übergewicht abbauen und gesund ernähren. Die senkt den Zucker im Blut bei Diabetes Typ 2.
3) Verhalten
Intensiver Sport
Sportmediziner verstehen unter einem „Open-Window-Effekt“ die wenigen Stunden nach anstrengendem Sport, in denen man sich besonders leicht erkältet. Grund: Der Körper ist damit beschäftigt, winzige Schäden an Muskeln, Knochen und Gelenken zu reparieren. Erreger haben es in dieser Zeit viel leichter, durch die Schleimhäute ins Blut zu gelangen.
Deshalb nach dem Sport nasse Kleidung sofort ausziehen und trockene, warme Sachen inklusive Socken und Mütze anziehen. Viel trinken und eine kleine Portion Eiweiß essen (Naturjoghurt, Proteinriegel). Die enthaltenen Aminosäuren unterstützen die Abwehrzellen.