In Deutschland gibt es immer mehr Hautkrebs-Fälle. Der Münchner Dermatologe Dr. Hans-Peter Schoppelrey erklärt, wie man am besten vorbeugt

Nina Zeller

Wieso steigt die Zahl der Hautkrebs-Fälle in Deutschland?

SCHOPPELREY: Durch den Klimawandel haben wir immer mehr Sonnentage und somit auch eine erhöhte UV-Belastung. Aktuell gibt es über 220 000 Neuerkrankungen pro Jahr – das macht Hautkrebs zur häufigsten Krebserkrankung in Deutschland. Daran ist aber nicht nur das Wetter schuld.

Was noch?

Der Umstand, dass wir uns immer länger und häufiger draußen aufhalten, weil unsere Gesellschaft mehr Freizeit hat als die Generationen vor uns. Und: Viele Menschen cremen sich gar nicht oder zu wenig ein.

Wie viel Sonnencreme empfehlen Sie?

Für den gesamten Köper sollte man mindesten 40 Milliliter rechnen. Das entspricht etwa vier gehäuften Esslöffeln. Wichtig ist zudem: Sonnencreme mit Minimum Lichtschutzfaktor 30 benutzen und mindestens zwei Mal pro Tag nachcremen.

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Wie lässt sich das Hautkrebs-Risiko noch minimieren?

Wie so oft in der Medizin gilt, vorbeugen ist besser als heilen. Um UV-bedingte Hautschäden zu vermeiden, sollte man in den Mittagsstunden ein schattiges Plätzchen aufsuchen, statt in der prallen Sonne zu sein. Aber auch im Schatten gilt: Bitte eincremen! Wichtig ist außerdem, die Haut mindestens einmal im Monat selbst auf veränderte Hautstellen zu untersuchen.

Auf was genau soll ich dabei achten?

Auf auffällige Muttermale, aber auch auf raue, scheinbar harmlose Hautstellen, die sich wie Sandpapier anfühlen. Bei ihnen kann es sich um aktinische Keratosen handeln – das sind Vorstufen von hellem bzw. weißem Hautkrebs. Er ist weniger aggressiv als der schwarze Hautkrebs, tritt aber häufiger auf. Zudem sollte man spätestens alle zwei Jahre zum Hautkrebs-Screening gehen und sich vom Arzt eingehend untersuchen lassen. Denn früh erkannt, ist Hautkrebs gut heilbar.

Dr. Hans-Peter Schoppelrey, Dermatologe am Haut- und Laserzentrum an der Oper in München.

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