Welche Auslöser kann es für Asthma geben? Was muss ich beachten, wenn ich über 60 bin? Und was hilft gegen die Krankheit? Wir beantworten diese Fragen.
Asthma bronchiale ist eine der bekanntesten Erkrankungen der Lunge. Fünf bis sieben Prozent der erwachsenen Deutschen sind davon betroffen, gerade nicht-allergisches Asthma betrifft häufiger Menschen nach dem 30. Lebensjahr. Weltweit leiden schätzungsweise mehr als 300 Millionen Menschen darunter.
Was bedeutet Asthma?
Asthma ist eine chronische Atemwegserkrankung, gekennzeichnet durch eine Verengung der Bronchien. Diese sind dadurch sehr empfindlich und reagieren stärker auf Reize wie Kälte, Pollen oder Zigarettenrauch. Die Folge kann eine Entzündung sein, die mit vermehrter Schleimbildung und einer Verkrampfung der Bronchienmuskulatur einhergehen kann.
Ist Asthma heilbar?
Trotz intensiver Forschung lautet die Antwort weiter: in der Regel Nein. Die Symptome lassen sich jedoch mit der richtigen Therapie meist gut behandeln – siehe unten.
Asthma im Alter
Argentinische Forscher fanden heraus, dass rund zehn von 100 Menschen über 60 Jahren Asthma entwickeln, Allergiker sind hier besonders gefährdet. Und bei vielen bleibt die Krankheit zunächst unbemerkt, weil Senioren erste Symptome weniger beachten als junge Menschen. Oft beginnt es mit einem trockenen Husten nach einem Spaziergang an kalter Luft, einem beklemmenden Gefühl in der Brust oder einem kaum spürbaren Abbau der Leistungsfähigkeit. Wer diese Anzeichen bemerkt, sollte auf Nummer sicher gehen und sich medizinisch untersuchen lassen, um die genaue Ursache abzuklären. Liegt Asthma vor, ist eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung wichtig. Bronchien-schonende Sportarten sind etwa Walken, Joggen, Radfahren oder Schwimmen im warmen Wasser.
Covid-19: Das sollten Asthmatiker wissen
Aktuell finden sich Stimmen, die die Therapie mit inhalierbaren Steroiden (ICS) – das Kern-Element der Asthma-Therapie – während der aktuellen Corona-Virus-Epidemie in Frage stellen. Deutsche Asthma-Spezialisten empfehlen jedoch, eine adäquate und individuell eingestellte antiasthmatische Inhalations-Therapie (insbesondere auch eine ICS-Therapie) nicht zu ändern oder gar zu beenden. Die Gefahr, dass sich das Asthma dadurch in bedrohlicher Weise verschlechtert und ansonsten unnötige Arztbesuche oder Krankenhaus-Aufenthalte erforderlich macht – einschließlich möglicher Kontakte mit COVID-19-Patienten – sei für den einzelnen Asthmatiker wesentlich bedrohlicher als ein mögliches, gleichwohl unbelegtes Risiko einer Förderung der Ansteckung mit dem Corona-Virus.
Auslöser, Therapie – Grundlegendes zu Asthma
Welche Auslöser von Asthma gibt es?
Den einen Asthma-Auslöser gibt es nicht. Man unterscheidet zwischen allergischem und nicht-allergischem Asthma. Auch Mischformen sind möglich. So können etwa Tierhaare, der Kot von Hausstaubmilben oder Pollen eine allergische Reaktion bei einem Asthmatiker hervorrufen. Eine ähnliche (nicht-allergische) Wirkung kann das Einatmen von z. B. Haarspray, Tabakrauch oder die Einnahme bestimmter Medikamente mit sich bringen. Auch Stress, Infekte oder Wettereinflüsse können einen Anfall auslösen.
Welche Arten von Asthma-Medikamenten gibt es?
Je nach Schweregrad kommen zur Behandlung von Asthma unterschiedliche Medikamente zum Einsatz, zum Beispiel schnell wirksame „Reliever“ für akute Anfälle – meist als Sprays. Langzeitmedikamente („Controller“) sollen helfen, die Entzündung und die Verengung der Atemwege dauerhaft in den Griff zu bekommen. Hierbei wird oft Kortison zum Inhalieren wendet.
Welche Rolle spielen körpereigene Immunzellen?
Für die Medikation spielt auch eine Rolle, ob die Zahl bestimmter Immunzellen, der eosinophilen Granulozyten, in Blut und Lungengewebe erhöht ist. Sind diese „EOS“ für die Entzündung in der Lunge verantwortlich, spricht man von eosinophilem Asthma. Bei der Therapie der Erkrankung kommen heutzutage – trotz anderslautender Empfehlungen – häufig noch immer Kortisontabletten zum Einsatz. Da diese im Gegensatz zum inhalativen Kortison systemisch – also im ganzen Körper – wirken, können sie zu schweren Nebenwirkungen führen.
Gibt es eine Alternative zu Kortisontabletten?
Kortisontabletten sollten deshalb laut medizinischer Leitlinie nur noch „in begründeten Fällen“ eingenommen werden (z. B. wenn andere Medikamente nicht wirken und/oder vertragen werden). Bei schwerem Asthma sollen stattdessen bevorzugt sogenannte Biologika zum Einsatz kommen, die in ihrer Struktur körpereigenen Stoffen ähneln. So stört beispielsweise der Wirkstoff Benralizumab ein Signal, das für das Wachstum der EOS-Immunzelle sorgt; gleichzeitig werden die vorhandenen Zellen vernichtet. Dadurch klingt die Entzündung der Lunge ab.
Linderung durch natürliche Heilmittel
Heilstollen, Sole-Bad – Lesen Sie auf Seite 2, was bei Asthma auch helfen kann.