Endlich schlank durch weniger Stress
Neue Studien zeigen, dass meist Stress die Ursache für Übergewicht ist, Diäten jedoch Stress auslösen. Der Hirnfoscher Prof. Dr. Peters weist den Weg aus dieser Spirale.
Ein paar Kilos zu viel? Weil Sie gerne essen, zu viel naschen? So einfach ist es nicht. Neue Studien zeigen: Meist ist Stress die Ursache für Übergewicht. Wenn wir unter Druck stehen, neigen wir dazu, unkontrolliert zu essen und zu naschen. Doch es gibt einen Ausweg, verspricht der renommierte Hirnforscher, Adipositas-Experte und Buchautor Prof. Dr. Achim Peters aus Lübeck.
Bei Stress wird oft genascht
In stressigen Phasen greifen viele Menschen automatisch zu Schokolade, Kuchen und Chips als Nerven-Nahrung oder essen insgesamt sehr viel. Das ist seit längerem bereits bekannt. Doch der renommierte Adipositas-Experte geht noch einen Schritt weiter: Stress ist die eigentliche Ursache für Übergewicht.
Dabei spielt es keine Rolle, ob der Stress aus psychischen oder sozialen Gründen entsteht oder durch eine Erkrankung. Seit Jahren erforscht Prof. Peters die gründe von Übergewicht und scheint nun eine Lösung zu haben, warum 53 % der Frauen und zwei Drittel der Männer über 50 übergewichtig sind und an vielen Diäten scheitern.
Stress hat viele Ursachen
Stressfaktoren sind: Druck im Job, Krisenzeiten, Ärger in der Familie, Ängste um die Existenz, Sorgen um die Kinder, Krankheit und Tod eines geliebten Menschen, Überforderung und Mobbing. Das Gehirn reagiert in solchen Situationen sofort mit einem bestimmten Mechanismus, der am Ende dick macht. Das Gehirn benötigt mehr Energie, vor allem Zucker, also Glukose. Die Energie zieht das Gehirn aus dem Körper. Das Stresshormon Cortisol hilft dabei und geht sehr radikal vor, es baut überall im Körper Gewebe ab und schickt die Energie daraus dann ins Gehirn. Das funktioniert aber nicht bei allen Menschen gleich, Prof. Peters definiert zwei Typen.
Welcher Stress-Typ sind Sie?
A-Typen: Sie passen sich nicht an den Stess an. In aufreibenden Situationen schüttet ihr Körper viel Cortisol aus und gibt dem Gehirn sogar einen Dauer-Zugriff auf die Energie-reserven des Körpers. A-Typen nehmen bei Stress oft sogar ab und laufen Gefahr, Herzinfarkt oder Depressionen zu bekommen.
B-Typen: Die B-Typen werden dagegen dick. Sie gewöhnen sich an den Stess-Pegel, schütten kein Extra-Cortisol aus. Aber sie essen mehr, weil das Gehirn die Energie aus den Nahrungsmitteln ziehem ,uss. In der Folge legen B-Typen stetig an Gewicht zu.
Ob man ein A- oder B-Typ ist, sucht man sich nicht aus – es steckt in den Genen. Die Mehrheit der Menschen gehört zum Typ B. Das Robert-Koch-Institut in Berlin fand heraus, dass 67 % der Männer und 53 % der Frauen in Deutschland übergewichtig sind. An gut gemeinten Ratschlägen und Diäten, wie Übergewichtige Kilos loswerden können, mangelt es nicht.
Was wirklich hilft
Um langfristig Erfolg bei der Gewichtsabnahme zu haben, empfiehlt Prof. Peters Entspannungsübungen und eine Verhaltenstherapie, die bei Übergewicht inzwischen auch von den Krankenkassen bezahlt wird. Ziel ist, herauszufinden was genau einen stresst und die wahren Bedürfnisse zu erkennen. Das Ziel ist es, dass man Grenzen zieht und mit Menschen und Situationen besser umgehen kann, die Stress auslösen. Wenn der Druck von der Seele verschwindet, schmelzen auch die Pfunde automatisch.