Wer sich besser auf einen Arzttermin vorbereitet, gezielt nachhakt und bestimmte Dinge einfordert, der wird besser behandelt und verlässt das Arztzimmer mit einem guten Gefühl.

Der Erfolg einer ärztlichen Untersuchung hängt vor allem davon ab, wie die knappe Zeit in der Praxis genutzt wird. Wer sich vor dem Gespräch gut vorbereitet, bei der Behandlung die richtigen Fragen stellt, und danach einige Dinge beachtet, wird schneller wieder gesund.

Gut vorbereitet in die Praxis

  • Wer telefonisch einen Termin vereinbaren will, sollte gleich dazu sagen, um was es geht – das hilft dem Zeitmanagement in der Praxis. Meiden Sie bei der Terminvergabe Stoßzeiten. Am besten Sie kommen am frühen Nachmittag oder in der Mittagspause.
    Tipp: Viele Krankenkassen vereinbaren auch Arzttermine (v. a. bei Fachmedizinern) für Ihre Versicherten. Die Anmeldung ist per Telefon oder via Internet möglich: kbv.de/html/terminservicestellen.php
  • Es lohnt sich, alle Untersuchungsberichte mitzunehmen. Etwa: Allergiepass, Röntgenbilder, Blutwerte, Kopien oder eine Liste mit den Medikamenten, die Sie regelmäßig einnehmen. Auch das erspart dem Arzt beim anschließenden Gespräch und der Anamnese Zeit.
  • Notieren Sie sich im Vorfeld Ihre Fragen auf einem Zettel. Das verhindert, dass man etwas vergisst und spart Zeit beim Gespräch ein.

Worauf es beim Gespräch ankommt

  • Beschreiben Sie Ihrem Arzt die Symptome ganz genau. Dauern die Schmerzen schon länger an, ist es hilfreich, eine Art Schmerz- bzw. Krankheitstagebuch anzulegen und dieses dem Arzt beim Termin zu geben.
  • Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie vorher bei einem anderen Mediziner waren – es hilft ihm bei der Erstellung der Diagnose und spart Zeit.
  • Auch scheinbare Tabu-Themen sollten Sie ansprechen, wie Durchfall oder Inkontinenz. Nur so kann der Arzt beim Verschreiben eines Medikamentes eventuelle Nebenwirkungen berücksichtigen. Tipp: Ist Ihnen ein Thema zu unangenehm, formulieren Sie Ihr Anliegen um in eine harmlose Frage, z.B. „Ich habe im Fernsehen gehört, dass …. Stimmt das?“
  • Fassen Sie am Ende noch mal das Gespräch zusammen, um sicher zu sein, dass Sie alle Anweisungen richtig verstanden haben. Sind noch offene Fragen da? Stellen Sie sie gleich oder lassen Sie sich einen neuen Termin geben.

So funktioniert eine gute Nachsorge

  • Sie waren nach dem Termin so gar nicht zufrieden mit dem Arzt als Person oder seiner Arbeitsweise? Teilen Sie es ihm mit, entweder telefonisch oder bei einem erneuten Termin. Nur so kann sich etwas ändern – im Idealfall zu Ihrer Zufriedenheit.
  • Informieren Sie Ihren Arzt über den Verlauf Ihrer Krankheit. Dazu zählt, dass Sie ihm Bescheid geben, wenn Sie ein Medikament nicht vertragen oder die Schmerzen schlimmer werden.
  • Sie sind sich daheim unsicher über die Einnahme eines Präparates oder einer Handlungsempfehlung, die Ihr Arzt ausgesprochen hat? Rufen Sie kurz in der Praxis an und stellen Sie Ihre Frage. Nur so kann die Genesung voranschreiten.
  • Auch, wenn die Beschwerden schnell weggehen und Sie sich besser fühlen: Setzen Sie ohne Absprache mit dem Arzt nicht eigenmächtig das verschriebene Medikament ab. Es kann Ihre Gesundheit gefährden. Besser: einen neuen Termin vereinbaren.
  • Wer auf Labor-Ergebnisse wartet, sollte die Praxis gleich schon beim Verlassen bitten, schnellstmöglich Bescheid zu geben – so müssen Sie sich keine unnötigen Sorgen machen.
  • Reichen Sie wichtige Unterlagen (v.a. von Fachärzten) auch immer an Ihren Hausarzt weiter. So gehen keine Informationen verloren.

Hilfe im Netz für eine bessere Behandlung:

  • patienten-information.de/ Bundesärztekammer und Kassenärztliche Vereinigung bieten Wissen zu Patienten-Leitlinien, IGeL-Leistungen und Portale zu Arztbewertungen.
  • washabich.de/ Medizinstudenten und Ärzte übersetzen eingeschickte Befunde in eine verständliche Sprache.
  • gesundheitsinformation.de/ Das Institut zeigt die Vor- und Nachteile von Therapien auf und erklärt sie.