Bei Gärtnern ist er gefürchtet, von Köchen wird er geliebt: Giersch. Denn für die einen ist er eine teuflische Pflanze, für die anderen wilder Spinat.
Wenn wir ihn schon nicht aus unserem Garten verbannen können – dann essen wir den Giersch eben auf!
Fast jeder hat Giersch im Garten – und vermag daran zu verzweifeln, denn Giersch ist ein Unkraut, das sich hartnäckig hält. Doch darüber ärgern? Wenn Sie Giersch im Garten nicht mögen, dann halten Sie es vielleicht lieber wie die Experten aus Korea, die ihn fleißig ernten und als wilden Spinat in allerlei Kreationen verwerten.
Unsere liebsten Giersch-Rezepte
Giersch kann gekocht als Gemüse und sogar als Gewürz verwenden.
Für einen Giersch-Salat eignen sich am besten die jungen hellgrünen Blätter, sie schmecken nach Spinat, Möhre und Petersilie mit einem Hauch Sellerie. Ältere Blätter wiederum erinnern geschmacklich an Spinat und eignen sich für Gerichte wie Pesto, Suppen, Soßen und sogar Aufläufe.
Sie haben Lust bekommen, sich dem leidigen Kraut in Ihrem Garten anzunehmen?
So gesund ist Giersch
Giersch enthält viele Vitamine und Mineralien, so beispielsweise mehr als 15mal soviel Vitamin C wie Kopfsalat, viermal soviel wie Zitronen und doppelt so viel wie Rosenkohl. Giersch ist zudem reich an Eisen, Kalium, Magnesium, Calcium, Zink, Bor, Kupfer, Mangan, Titan und Kieselsäure. Durch den hohen Gehalt an Mineralien wirkt Giersch basisch und fördert den Stoffwechsel. Er entsäuert und entwässert den Körper, stärkt das Bindegewebe und hilft, dort eingelagerte Säuren und Giftstoffe auszuschwemmen. Dieser Nährstoff-Mix hilft gegen Rheuma und Gicht, aber auch bei Erkältung und Grippe.
Übrigens: Im Mittelalter wurde Giersch auch in vielen Kloster- und Bauerngärten als normales Gemüse angebaut.
Serie Meine Natur-Apotheke
In unserer Serie Meine Natur-Apotheke erklärt eine Kräuter-Pädagogin die Heilwirkungen vieler Pflanzen.
Die Ausgabe 6/2023 mit viel Wissenswertem über das Gänseblümchen ist hier für nur 1,95 Euro als E-Paper erhältlich.
Brennnessel & Löwenzahn
Nicht bekämpfen, sondern essen. Das rät Elisabeth Wurzer, zertifizierte Kräuterpädagogin aus Happurg in Bayern (www.unkrautliesl.de) auch bei Brennnesseln und Löwenzahn. Denn die sind richtig gesund.
Was sind wir genervt, wenn im Rasen immer wieder Löwenzahn auftaucht oder wir beim Heckenschneiden mit der Wade an der Brennnessel hängen bleiben. Doch statt uns zu ärgern, sollten wir die Pflanzen lieber sinnvoll nutzen, beispielsweise als Brennnessel-Öl oder Löwenzahn-Honig.
Zubereitung Brennnessel-Öl:
Eine Handvoll Brennnesselblätter grob mit einem Küchenmesser schneiden. In eine Flasche mit weiter Öffnung füllen und mit 300 ml Olivenöl übergießen, die Blätter sollten bedeckt sein. Flasche gut verschließen und an einen warmen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung stellen. Regelmäßig schütteln. Nach zwei Wochen ist das Nessel-Öl fertig. Öl abseihen und bei Konzentrationsschwäche und Überanstrengung Schläfen damit einmassieren – und schon funktionieren die grauen Zellen wieder!
Zubereitung Löwenzahn-Honig:
Besonders schmackhaft ist ein Honig mit frisch gesammelten Löwenzahnblüten. Der Honig kann bei Frühjahrsmüdigkeit, Völlegefühl und Antriebslosigkeit eingenommen werden.
Sie brauchen dazu: drei Handvoll Löwenzahnblüten, 500 ml Wasser, 500 g brauner Zucker, Saft und Schale einer Bio-Zitrone.
Und so geht’s: Wasser kochen und auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Die Blüten zusammen mit dem Wasser in einen Topf geben und über Nacht ziehen lassen. Am nächsten Tag den Blütensud vorsichtig erhitzen. Doch Vorsicht: Er darf nicht kochen! Blüten abseihen und Zucker zusammen mit der Zitronenschale und dem Saft zum Blütenwasser geben. Kurz unterrühren und aufkochen, sobald sich der Zucker aufgelöst ha. Danach die Hitze reduzieren und den Sud so lange einkochen, bis sich Fäden ziehen lassen. Zitronenschale entfernen und in saubere Gläser füllen.